Möbelgütefibel 2020
19 18 I h r e pe r s ön l i che Möbe l - Gü t e f i be l I h r e pe r s ön l i che Möbe l - Gü t e f i be l Massivholz Massivholz ist eines der vielfältigsten, wertigsten und schönsten Naturprodukte, die man für Möbel und Inneneinrichtungen verwenden kann. Jedes Möbel- stück ist sprichwörtlich ein „Unikat“. Es ist allerdings unerlässlich, dass das Wohnklima auf das Holz, sprich die Natur und seine Eigenschaften, angepasst wird. Antiquitätenbesitzer wissen das. Was für das Holz un- verzichtbar ist, ist auch für den Menschen besonders wichtig – das Wohn- und Raumklima. Das bedeutet im Jahresdurchschnitt eine relative Luftfeuchtigkeit von 40-55%. Selbst dann ist ein „Arbeiten“, Verziehen, Quellen und Bilden kleiner Risse nicht zu vermeiden. Die Hölzer für den Möbelbau stammen inzwischen weltweit, weitgehend aus kontrollierter Forst- wirtschaft. Lassen Sie sich am besten über die vielen Sonderhölzer z.B. Asteiche, Kernbuche, Weide usw. gesondert beraten und beachten Sie die Produktin- formationen. Bei Massivholz ist außerdem eine Viel- zahl von Beiztönen möglich, z. B. matt, seidenmatt, hochglänzend, schattiert usw. sie variieren außerdem je nach Holzart, z. B. Hartholz, Nadelholz etc. Siehe Einleitung, Luftfeuchtigkeit, Heizung, Raumklima. M Marmor Marmor aus der Gruppe der Kalksteine weist die stärksten Farb- und Strukturunterschiede auf. Sie sind typisch für die vielen Marmorarten. Dieses Naturpro- dukt ist besonders farbenprächtig. Marmor, Schiefer oder Naturstein und Nachbildungen können natur- belassen oder mit Matt- oder Hochglanzschutzlack versehen bzw. imprägniert sein. Oberfläche und Nutzungsgrad sollten stets Ihren Wohnverhältnissen angepasst sein. Bitte informieren Sie sich über die vielen Materialien vor dem Kauf und beachten Sie die Produktinformationen der Hersteller sowie die Reinigungs- und Pflegehinweise. Siehe auch Granit/Naturstein, Natursteinkunde. Matratzen Etwa 25-30% unseres Lebens verbringen wir mit Schlafen – der lebensnotwendigen Regeneration un- seres Körpers. Matratze und Bettanlage spielen dabei eine ganz wesentliche Rolle. Im Beratungsgespräch muss auf eine passende Qualitätsabstimmung von Matratze, Bettanlage, Federholzrahmen, und Bettbe- zügen geachtet werden, denn die ergonomische Wirkung hängt maßgeblich davon ab. Da hier Mate- rialvielfalt und Qualitätsunterschiede extrem groß sind, empfehlen wir Ihnen ganz besonders eine aus- führliche, individuelle Fachberatung. Denn Ihr Bett ist Ihre ganz persönliche Ruheoase und „Energiequelle“. Die Matratze, die Bezugsmaterialien und deren Verträglichkeit (Allergiker) müssen deshalb ganz auf Sie persönlich abgestimmt sein. Gewicht, Körper- größe und Ihre Schlafgewohnheiten sind dabei ganz besonders zu berücksichtigen. Bei den Qualitätsprüfungen nach der Norm für Matratzen und Polsterbetten für den allgemeinen Wohnbedarf, wird von einem durchschnittlichen Benutzergewicht von 110 kg bis maximal 120 kg aus- gegangen. Für Matratzen sind hier die Qualität, Matratzendicke und bei Boxspringanlagen die Bau- höhe der Bettanlage sehr wichtig. Lassen Sie sich bitte beraten, ob auch bei höheren Gewichtsan- sprüchen Sonderanfertigungen etc. möglich sind. Schlafzimmer sollten immer gut belüftet werden. Die Luftfeuchtigkeit sollte etwa 60% nicht überstei- gen, um Schimmel oder Stockflecken zu vermeiden. Vor allem in den Sommermonaten kann der Mensch während einer Nacht ca. 0,5 l Flüssigkeit abgeben. Eine sorgfältige Pflege, inkl. regelmäßigemWenden, Lüften und Abtrocknen der Bettwaren ist deshalb von größter Bedeutung. Auch Bettkästen erfordern aus- reichende Be- und Entlüftung. Regelmäßiges Drehen und Wenden der Matratze, auch die Kopfseite gegen die Fußseite, ist für die Regeneration der Materialien wichtig und beugt der Kuhlen- oder Wellenbildung vor. Im Einzelfall kann jedoch etwas anderes gelten. Bitte beachten Sie daher immer die spezifischen Herstellerhinweise. Je nach Nutzer ist im Laufe der Zeit jedoch eine gewisse Kuhlen-/Muldenbildung oder Wellenbildung nicht zu vermeiden. Matratzen sollten schon allein aus hygienischen Gründen ca. alle 8-10 Jahre erneuert werden. Toleranzen zwischen den Matratzen- und Bettenmaßen von ca. 2 cm sind bereits im Neuzustand üblich und bei industrieller Fertigungstechnik nicht zu vermeiden. Siehe Einleitung, Bettsofas, Polsterbetten, Polster- betteneigenschaften und Kopfteile, Toleranzen. Matratzensysteme- Boxspring Der Begriff „Boxspring“ heißt übersetzt „gefederte Box“. Boxspringbetten stammen ursprünglich aus den USA und erfreuen sich heute auch in Europa und speziell Deutschland immer größerer Beliebt- heit. Der Unterbau besteht aus einer Box, auf der unterschiedliche Federkernkombinationen möglich sind. Der Boxspringbettenaufbau besteht meist aus zwei unterschiedlich übereinander getrennt liegen- den Federkernsystemen. Darauf kann dann noch wahlweise ein “Topper” in unterschiedlichen Quali- täten platziert werden. Ziel des Boxspringsystems ist, durch einen höheren Matratzenaufbau die Stütz- ebene, Dämpfungsebene und Druckverteilung je nach Person, Gewicht und Größe zu optimieren. Dabei ist inzwischen eine große Modellauswahl in unterschiedlichsten Qualitätsstufen erhältlich. MDF Holzfasermaterialien Siehe Holzwerkstoffe. Metallteile Bei Bestellungen bei unterschiedlichen Herstellern, z. B. Elektrogeräten in Ausführung Edelstahl, sind Struktur- und Farbabweichungen unvermeidbar. Zur Reinigung lackierter Metalle, von anodisiertem oder poliertem Aluminium bitte eine leichte Spülmit- tellösung verwenden. Kein Alkohol oder Putzmittel! Anschließend trocken reiben. Auch hier unbedingt die Pflegeanleitungen des Herstellers beachten. Metalloberflächen allgemein Viele Möbel und Einrichtungsgegenstände haben sichtbare Metalloberflächen, die sich im Gebrauch bewährt haben – z.B. lackierte Metalle, anodisiertes, poliertes oder gebürstetes Aluminium, Chrom, vergoldete Oberflächen, Edelstahl, Hochglanzlackie- rung etc. Sie werden z. B. häufig für Armlehnen, Anbauteile, Fußgestelle, Kochfelder, Kufen, Rahmen, Spülen, Zargen, Zierleisten u.v.m. verwendet. Diese Oberflächen sind vielfach per Hand bearbeitet, geschliffen, poliert und oftmals lackiert, verchromt oder pulverbeschichtet. Materialbedingt kann es auf den Metalloberflächen zu kleinen optischen Erscheinungen kommen, z. B. Schlieren, Wellen, feinsten Schleifspuren, Orangenhauteffekten oder Schweißpunkten. Je nach Lichteinfall durch Kunstlicht, Tageslicht oder Standort sind sie mehr oder weniger sichtbar. Berücksichtigt werden dabei direkt sichtbare Frontteile oder untergeordnete bzw. verdeckte Teile. Ist die Oberfläche geschlossen (versiegelt) handelt es sich bei industrieller Fertigung um fertigungsbedingte Eigenschaften. Im Zweifelsfall wird die Optik nach den Prüfkriterien und Sichtprü- fungen in Anlehnung an RAL GZ 430 beurteilt. Sie haben auf den Gebrauch, Nutzen und Lebensdauer keinen Einfluss. Die Reinigungs- und Pflegevorschrif- ten der Hersteller sind unbedingt zu beachten. Siehe auch Toleranzen. Zur Reinigung dieser Metalle eine sanfte Spülmittellösung sowie ein sauberes, leicht feuchtes Tuch verwenden (auf keinen Fall Alkohol oder scheuernde Putzmittel!). Anschließend trocken reiben. Verchromtes oder vernickeltes Metall mit speziell dafür vorgesehenen, handelsüblichen Metall- reinigern säubern, danach trocken reiben. Mikrofaserstoffe Siehe Stoffe allgemein. Mikrofasertücher Bitte beachten Sie: Nicht alles, was zum Staubwi- schen oder für die Reinigung von Chrom, Edelstahl, Metall, Spiegel und Glas angeboten wird, ist auch gut für Möbel. Ausnahme: Nur die ausdrücklich für das jeweilige Material empfohlenen Mikrofasertücher. Aus Erfahrung empfehlen wir Ihnen: Benutzen Sie möglichst keine Mikrofasertücher für Möbel- und Küchen-, Hochglanz-Oberflächen, Polstermöbel- bezüge, z. B. Leder, Kunstleder oder Stoffe aller Art. Weiche, saubere Tücher, z. B. Geschirrtücher oder Fensterleder, sind dafür viel besser geeignet, v.a. in Kombination mit den richtigen Reinigungsmitteln. Im Zweifelsfall fragen Sie bitte bei Ihren Beratern/ innen bzw. dem Hersteller nach. Möbelbeschläge Der sachgerechte Gebrauch von Möbeln beinhaltet bei späteren Abweichungen vomMontagezustand die Sorgfaltspflicht zur Nachjustierung, um die dauerhafte Funktionssicherheit zu gewährleisten und Folgeschäden (z. B. ausgehängte Frontteile) auszuschließen. Siehe Funktions- und Verwandlungsmöbel. Möbeloberflächen, Beiztöne allgemein Möbeloberflächen bestehen aus verschiedenen Materialien (Nachbildung, Kunststoff, Echtholzfurnier, Massivholz). Bei Massivholz kommen noch eine Vielzahl von Beiztönen dazu, z. B. matt, seidenmatt, hochglänzend, schattiert etc. Alle variieren ein wenig je nach Holzart, z. B. Hartholz, Nadelholz usw. Diese verschiedenen Materialien, Farben und Qualitäten haben auch unterschiedliche Stärken und Schwächen. Sie selbst können am besten einschätzen, wie stark die Möbelteile benutzt oder die Geräte in Anspruch genommen werden. Schönheit, Eleganz oder reine Naturprodukte wie Massivholz bedeuten nicht autom- atisch hohe Strapazierfähigkeit und Lebensdauer. Alle Oberflächen verändern sich mehr oder weniger und im Laufe der Zeit durch Licht- und Sonneneinwirkung. Keine Möbeloberfläche ist 100% resistent gegen ober- flächliche Einwirkungen. Bei lackierten Oberflächen können synthetische Auflagen zu chemischen Reak- tionen und Lackschäden führen. Siehe chemische Reaktion. Auch hier gilt, je „natürlicher“ die Oberfläche, desto empfindlicher ist sie. Nachbildungen oder Kunststof- fe sind hier den Naturmaterialien häufig überlegen, auch in Sachen Reinigungs- und Pflegefreundlichkeit. Lassen Sie sich am besten immer von unserem Fach- personal beraten. So sind Sie auch bestens über den jeweiligen Pflegeaufwand informiert, z. B. hinsichtlich Fingerabdrücken, Fleckempfindlichkeit, Hitzeempfind- lichkeit usw. Beurteilt wird die Optik im Zweifelsfall nach den Prüfkriterien und Sichtprüfungen in Anleh- nung an RAL 67 430. Eine gewisse Patina ist im Laufe der Zeit und je nach Nutzung unvermeidbar. Siehe auch Hochglanz, Herstellerhinweise, Massivholz, Reinigung und Pflege, Toleranzen. Gebrauchs- und Pflegeanleitung Damit Sie für sich persönlich die optimale Lösung finden, empfehlen wir eine umfassende fachliche Beratung inkl. Probeliegen. Ein individuell perfekt abgestimmtes Bett ist wesentlich für Ihre Gesund- heit und Ihr Wohlbefinden. Herstelleranweisun- gen unbedingt beachten. Siehe Einleitung, Betten allgemein, Bettsofas, Polsterbetten, Polsterbetteneigenschaften und Kopfteile, Toleranzen. Unser Tipp: Liegen Sie auf jeden Fall auf verschiedenen Modellen Probe. Zu den Nutzungseigen- schaften von Matratzen zählt auch die übli- che Belastbarkeit. Diese sind je nach Qualität und u.U. in Verbindung mit Funktionsteilen sehr unterschiedlich. Deshalb sind die Her- stellerangaben zu den maximalen Belast- barkeitsgrenzen und der damit verbundene allgemeine Wissensstand unbedingt zu berücksichtigen.
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