Möbelgütefibel 2020
L 17 16 I h r e pe r s ön l i che Möbe l - Gü t e f i be l I h r e pe r s ön l i che Möbe l - Gü t e f i be l Leder Wir orientieren uns dabei am Regelwerk der Deutschen Gütegemeinschaft Möbel e. V. RAL GZ 430 und den gültigen Möbelnormen. Leder ist gelebte Natur und jedes Lederprodukt ein „Unikat“. Das Naturprodukt Leder ist sehr vielfältig zu verarbei- ten. Je nach Lederart und Qualität „erleben” Sie dieses Naturprodukt mit mehr oder weniger sichtbaren Na- tur- und Wachstumsmerkmalen. Bereits in einer Le- derhaut finden Sie die unterschiedlichsten Farb- und Wachstumsmerkmale, insbesondere bei naturbe- lassenen Ledern. Sind diese Merkmale verwachsen und die Oberfläche geschlossen, handelt es sich um naturgegebene und charakteristische Eigenschaften des Naturproduktes Leder. Familien mit Kindern, Haustieren und bei häufiger Nutzung empfehlen wir pflegefreundliche Lederarten. Lassen Sie sich beraten und beachten Sie die Herstellerinformationen. Wichtiger Hinweis: Bitte beachten Sie, dass auch Leder durch starke Licht- und Sonneneinstrahlung in unterschiedlichem Maße ausbleichen kann. Dauerhafte Nähe zu Heizkörpern kann das Leder austrocknen, brüchig und porös machen. Je nach Art und Qualität braucht Leder regelmäßige Reinigung und Pflege, im Zweifelsfall wenden Sie sich bitte an das Fachpersonal. Bitte Herstellerhinweise beachten. Siehe auch Luftfeuchtigkeit, Heizung, Raumklima. Legere, saloppe, besonders legere Polsterung RAL GZ 430/4 zeigt, wie eine Wellen/Muldenbildung oder Faltenbildung korrekt beurteilt wird und wie mit den Toleranzen umzugehen ist Legere/saloppe Polsterung: Weicher, vorspannungsloser Polsterauf- bau, bei dem eine Faltenbildung der Bezüge modell- bedingt oder designtechnisch gewünscht ist. Die Abzeichnungen bei Steppmatten und Kissen sind design- oder konstruktionsbedingt. Besonders legere Polsterung zeichnet sich durch eine superweiche, „softige“ Oberfläche aus. Die Bezüge zeigen schon im Neuzustand ein ausgeprägtes Wellenbild, das design- und konstruktionsbedingt gewollt ist (z. B. bei Polsterungen mit losem Füllmaterial). Dazu zählen auch Funktionsmöbel. Quelle: Güte- und Prüfbestim- mungen RAL GZ 430/4. Wellen-, Mulden- oder Falten- bildung im Gebrauch und je nach Nutzungsintensi- tät sind nicht zu vermeiden. Für eine möglichst gleich- mäßige Optik empfiehlt z.B. auch Stiftung Warentest regelmäßig alle Polsterteile möglichst gleichmäßig zu nutzen. Lose und aufgelegte Sitz oder Rücken- kissen und Polsterung sollten je nach Nutzungs- intensität regelmäßig aufgeschüttelt, aufgeklopft und glatt gestrichen werden. Wenn Ihnen diese legere Optik nicht zusagt, empfehlen sich „straff“ gepolsterte Sitz- und Liegemöbel. Siehe Einleitung, Funktions- und Verwandlungs- möbel, Polstermöbel, Straffe Polsterung, Toleranzen, Wellenbildung. Leuchtmittel Bitte verwenden Sie nur die vom Hersteller vorgeschriebenen Originalteile und Stärken. Im Zweifelsfall fragen Sie Ihre/n Fachberater/in. Siehe Energieeffizienz, Elektrogeräte und elektrische Bauteile. Lichtechtheit Als Lichtechtheit bezeichnet man die Resistenz eines Materials gegenüber der Einwirkung von Licht (insbesondere Sonnenschein, Tageslicht, Halogen- Beleuchtung usw.) Solche Lichtquellen und insbe- sondere Sonnenlicht verändern Oberflächen, speziell Holzoberflächen oder Leder. Diese Lichteinwirkung führt durch den chemischen Aufbau zu Farbverän- derungen. Naturhölzer können nachdunkeln oder vergilben, gebeizte Hölzer können ausbleichen. Das gilt auch für beschichtete oder lackierte Möbel. Dekostoffe und -materialien haben in der Regel nur eine eingeschränkte Lichtechtheit. Bitte schützen Sie Ihre wertvollen Möbelstücke vor extremer Lichtein- wirkung, da eine „absolute“ Lichtechtheit nicht zu erreichen ist. Je natürlicher ein Produkt verarbeitet ist, desto empfindlicher ist es. Die Intensität des Sonnen- lichts verändert alle Materialien. Deshalb bitte Vorsicht in hellen Südzimmern mit viel Glas. Bei direkter Sonneneinstrahlung sollten Vorhänge oder Jalousien geschlossen werden, um die Oberflächen der Möbel zu schützen. Lichtbedingte „farbliche Veränderun- gen“ haben allerdings auf den Gebrauch oder die Lebensdauer keinen Einfluss. Bitte denken Sie daran, dass durch Decken, Geräte, Vasen etc. abgedeckte Teile eines Möbelstücks einen anderen Farbveränderungs- prozess durchlaufen, als der unbedeckte Teil. Lieferung und Montage Bitte stellen Sie sicher, dass am Tag der Lieferung Ihrer neuen Möbel die Zugangswege zum Bestim- mungsort für die Monteure erreichbar sind und eine Parkmöglichkeit für das Lieferfahrzeug vorhanden ist. Vergewissern Sie sich vor dem Kauf, dass die Möbel auch tatsächlich ins Haus und in die Wohnung pas- sen. Dabei sind auch die Außenmaße bei im Karton verpackter Ware zu berücksichtigen. Bei der Erstmon- tage Ihrer Möbel werden die Möbel- und Funktions- teile eingestellt. Diese können sich jedoch nach dem Einräumen bzw. Beladen oder im Laufe der Zeit wieder verändern und müssen evtl. fachmännisch nachjustiert werden. Derartige Dienstleistungen sind kostenpflichtig. Siehe Einleitung, Aufmaß, Aufstellen und Ausrichten, bestimmungsgemäße Verwendung, Selbstmontage, Sicherheitshinweise allgemein. Liegeeigenschaften Siehe Betten allgemein, Matratzen. Luftfeuchtigkeit, Heizung, Raumklima Holz ist ein natürlicher Werkstoff, der ständig den Feuchtigkeitsgehalt der Raumluft absorbiert und wieder abgibt. Massivholzmöbel sollten daher kei- ner extrem hohen oder zu geringen Luftfeuchtig- keit ausgesetzt werden. Auch eine Fußbodenheizung ist für Massivholzmöbel nicht geeignet oder sie müssen besonders geschützt werden. Holz beginnt sofort zu „arbeiten“, sich zu verziehen, zu schrum- pfen und offene Leimfugen oder Risse zu zeigen. Das Raumklima sollte nach den Empfehlungen von Experten Jahresdurchschnittswerte von 18- 23° C und eine rel. Luftfeuchtigkeit von 40-55% aufweisen. Kurzfristige Abweichungen von diesen Empfehlungen, z.B. im Winter, schaden nicht. Längere Zeiträume mit zu extremen Werten sollten jedoch dringend vermieden werden. Thermo- meter und Hygrometer im Raum sind deshalb empfehlenswert. Bei Polstermöbeln, Textilien, Teppichböden etc. kann es bei zu trockener Luft zu empfindlichen elektrostatischen Aufladungen kommen. Siehe elektrostatische Aufladung. Bei dauerhaft feuchten Wänden drohen Schim- melpilz und Materialschäden. Die Heizung in der Küche ist keine Energieverschwendung, sondern wesentlich und notwendig. Während des Kochens steigt in der Küche die Luftfeuchtigkeit teils enorm. Diese muss abgeleitet werden. Eine zu geringe Temperatur in einer Küche führt bei gleichzeitig sehr hohen Luftfeuchtigkeitswerten zu Konden- swasserbildung an den kältesten Stellen der Küche (Tauwasserpunkt). Dies sind in der Regel Außen- wände bzw. Ecken. Hier kann es dadurch auf Dauer zu einer Schimmelpilzbildung kommen. Der beste Schutz dagegen ist eine gut temperierte Küche und eine ausreichende Ableitung der feuchten Kochdämpfe ins Freie. Siehe Einleitung, Aufmaß, Aufstellen und Ausrich- ten, Fußbodenheizung, Hygiene, Küche allgemein, Geschirrspüler, Putzlappen & Co. Rau-/Nubuk-/Anilinleder naturbelassen Anilinleder veredelt Semi-Anilinleder leicht pigmentiert Pigmentiertes Leder Spaltvelours Eigenschaften Empfindlichkeit Pflegeaufwand Geeignet für Das edelste, hochwertigste und teuerste Leder. Warmer, weicher Griff, hohe Atmungsaktivität. Nimmt Körperwärme sehr schnell an. Natur pur. Besonders im Dicklederzustand. Empfindlich, anfälliger für Ver- schmutzungen, Flecken daher schnell entfernen. ACHTUNG: Unbedingt vor direkter Sonne und Licht schützen. Die Farbe schwarz ist besonders lichtempfindlich. Regelmäßig pflegen, bekommt seine typisch optische “Lederpatina”. Hohe Ansprüche, etwas für Lederliebhaber, jedoch mit allen Vor- und Nachteilen des hochwerti- gen Naturproduktes “Leder”, sorgsame Nutzung. Hochwertiges Leder, weitgehend naturbelassen. Warmer, weicher Griff, gute Atmungsaktivität. Oberfläche ist leicht veredelt und weniger empfindlich. Flecken und Verschmutzun- gen sofort entfernen. Vor direkter Licht- und Sonnen- einstrahlung schützen. Regelmäßig und je nach Nutzungsintensität pflegen, bekommt im Gebrauch eine typische “Lederpatina”. Hohe Ansprüche und trotzdem, durch die leichte Veredelung, mit guter Gebrauchstauglichkeit. Weniger atmungsaktiv im Vergleich zu naturbelasse- nem Leder, erwärmt sich langsamer, je nach Qualität anschmiegsam und weich. Weniger empfindlich. Gute Lichtechtheitswerte. Relativ gering (feucht abwischen), je nach Nutzung etwa 1-3 mal pro Jahr pflegen. Normale bis gehobene Ansprüche und trotzdem pflegefreundlich. Geringe Atmungsaktivität, erwärmt sich nur langsam, wirkt “kühl”, weniger an- schmiegsam und weich. Weniger empfindlich. Relativ gering (feucht abwischen), etwa einmal pro Jahr pflegen. Eignet sich für intensiven Gebrauch, bei sachgemäßer Nutzung robust und unempfindlich, Darf die Bezeichnung “echt Leder” führen, weich, warm, atmungsaktiv, preisgünstig- ste Rindleder-Qualität. Verschmutzungsempfindlich, bleicht schnell aus. Kann speckig werden (Patina), geringe Reißfestigkeit. Hoch, regelmäßig (2-3 mal pro Jahr). Sorgsame Nutzung. Eignet sich weniger für Gebrauchsflächen, wenn es auf Spannteilen und im Korpusbereich verwendet wird, muss es als Spaltleder gekennzeichnet sein. Gedecktes bzw. beschichtetes Spaltleder Darf die Bezeichnung “echt Leder” führen, kaum atmungsaktiv, erwärmt sich nur langsam, wirkt kühl, weniger anschmiegsam und weich, geringste Qualität. Nicht sehr reißfest. In pigmentiertem Zustand relativ strapazierfähig, geringer Komfort. Fester bis harter Griff. Gering (1 mal pro Jahr). Eignet sich weniger für Gebrauchsflächen, wenn es auf Spannteilen oder im Korpusbereich verwendet wird, muss es als Spaltleder gekennzeichnet sein. Gebrauchs- und Pflegeanleitung
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